Internetbetrug - So schützen Sie Ihr Kind

Das Wichtigste in Kürze

  • Betrüger im Internet haben es auf Daten und Geld abgesehen.
  • Um daran zu kommen, nutzen sie vor allem den Kontakt über die sozialen Medien und manipulierte E-Mails.
  • Kinder sollten Links, E-Mails und Online-Shops immer kritisch prüfen.
  • Generell ist es ratsam, im Internet so wenig persönliche Informationen freizugeben wie möglich.
 

1. Phishing

Die am weitesten verbreitete Betrugsmasche ist Phishing. Die Betrüger fischen dabei nach persönlichen Daten, wie Kontonummern oder Passwörtern, die sie dann missbrauchen. Dazu versenden sie E-Mails, welche vorgeben, von vertrauenswürdigen Websites oder Firmen zu kommen. Meist steht darin, dass die eigenen Zugangsdaten oder Kontoinformationen abgelaufen oder nicht mehr sicher sind. Und sie fordern dazu auf, diese unter dem angehängten Link zu ändern. Tatsächlich führt der Link aber auf eine gefälschte Webseite. Gibt man seine Login-Daten dort ein, werden sie an die Betrüger übermittelt. Schon haben sie beispielsweise Zugriff auf persönliche Bankdaten, können das Konto leeren oder online bezahlen.

Zeigen Sie Ihrem Kind, woran man eine Phishing-E-Mail erkennt: Sie sind oft voll mit Rechtschreibfehlern, sprechen einen nicht persönlich an und beinhalten überlange Links. Ausserdem bitten Banken und andere vertrauenswürdige Firmen ihre Kundinnen und Kunden niemals per E-Mail um persönliche Daten. Wenn man unsicher ist, am besten beim Unternehmen direkt nachfragen.

2. Betrügerische Online-Shops

Teure Marken und limitierte Artikel üben besonders auf Jugendliche einen grossen Reiz aus. Das wissen Betrüger und verbreiten gefälschte Anzeigen für Luxus-Schnäppchen in den Sozialen Medien und im Internet. Klickt man auf den Link, wird man auf einen gefälschten Online-Shop weitergeleitet. Auf den ersten Blick wirkt dieser zwar täuschend echt. Doch nach der Zahlung erhält man entweder ein Fake-Produkt oder gar nichts. Im schlimmsten Fall nutzen die Betrüger die Bankdaten, um das Konto leer zu räumen.

Bringen Sie Ihrem Kind bei, Online-Shops auf Gütesiegel, eine Kontaktadresse und Rechtschreibung zu prüfen. Zudem sollte vor der Bestellung recherchiert werden, welche Erfahrungen andere Kundinnen und Kunden mit dem Shop gemacht haben. Besteht der Händler auf Vorkasse und gibt es keine anderen Zahlungsmöglichkeiten, ist Vorsicht geboten.

3. Der falsche Prinz

Schon mal was vom nigerianischen Prinzen gehört? Für viele gilt er als Synonym für eine altbewährte Betrugsmasche. Man erhält eine E-Mail von einem reichen Fremden, der dringend Hilfe braucht, hohe Geldsummen in Sicherheit zu bringen. Dafür muss er sein Geld auf ein ausländisches Konto überweisen. Wer seins zur Verfügung stellt, darf einen Millionenbetrag als Dank behalten. Zunächst muss man aber selbst eine Zahlung an den Fremden leisten, um zu testen, ob die Überweisung funktioniert. Und schon ist das Geld weg.

Öffnen Sie Ihrem Kind die Augen: Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein¿ist es nicht wahr. Das gilt vor allem im Internet. Erhält es ein solches Angebot per E-Mail, sollte auf keinen Fall darauf geantwortet und die Nachricht sofort gelöscht werden.

 

4. Love-Scam und Sextortion 

Liebe macht blind. Auf dieses Motto zielen Betrüger auf Dating-Apps, -Chatrooms, aber auch in den Sozialen Medien ab. Sie erstellen ein Fake-Profil mit gestohlenen Fotos. Mit dieser gefälschten Identität flirten sie mit ihren Opfern. Der Kontakt läuft nur via Internet, persönliche Treffen werden zwar geplant, aber ständig verschoben. Sobald eine intensive emotionale Bindung aufgebaut ist, schlagen die Betrüger zu: Sie bitten um eine Geldüberweisung, beispielsweise für einen Notfall. Ebenso häufig wird nach erotischen Fotos und Videos gefragt, mit denen die Betrüger das Opfer anschliessend für Geld erpressen.

Erklären Sie Ihrem Kind, dass man sich im Internet nie sicher sein kann, wer sich auf der anderen Seite befindet. Deswegen sollte man beim Kontakt zu Fremden besonders vorsichtig sein. Vereinbaren Sie, dass Ihr Kind online so wenig Informationen von sich preiszugeben wie möglich. Und nur Bilder von sich postet, bei denen es keine Rolle spielt, wenn die ganze Welt diese sieht.

5. Manipulierte Links in Sozialen Medien

«Das musst du dir unbedingt ansehen, zu krass!» Wer von seinen Freunden einen Link mit schockierenden Schlagzeilen geschickt bekommt, klickt oft drauf. Dahinter stecken jedoch nicht per se der Kollege oder die Kollegin. Sondern es können auch Betrüger am Werk sein, die sich Zugang zum Facebook-Account verschafft haben. Und das mit der gleichen Masche, die sie nun auch anwenden: Der Link führt auf eine manipulierte Webseite, anhand derer die Betrüger die Login-Daten auslesen können. In aller Ruhe greifen sie nun auf die Telefonnummer, E-Mail-Adresse und womöglich sogar Kreditkarten-Informationen zu. Und schicken den manipulierten Link an die gesamte Freundesliste.

Sensibilisieren Sie Ihr Kind, nicht intuitiv auf Links zu klicken, die es geschickt bekommt. Sollte etwas seltsam wirken, lieber den Kollegen oder die Kollegin zunächst fragen, was es damit auf sich hat.