22. Dezember 2022 | Nachhaltigkeit

one11

Das Start-up one11 baut analoge und digitale Communities auf, in denen alle Menschen Zugang zu Produkten und Dienstleistungen haben, die sie für ein selbstbestimmtes Leben benötigen. Es lässt das gute alte Anschlagbrett wieder aufleben und bringt es zusätzlich in eine smarte, neue Form: in eine App, die sozialen Mehrwert schafft.
one11

«Probiert nicht auf Teufel komm raus in jedem Bereich von Environment, Social und Governance Verbesserungen anzustreben, macht sie in jenen Bereichen, in denen ihr die Gegebenheiten beeinflussen und verändern könnt.» Diesen Rat gab Nachhaltigkeitsexperte und -coach Martin Kathriner den 10 Förderprogrammteilnehmenden im Rahmen eines Workshops. Genau das tun die zwei Unternehmerinnen Ilona Rohner und Alexandra Signer mit ihrem Start-up one11. Sie fokussieren sich auf den Bereich Social und bauen mit lokalen Partnerinnen und Partnern über eine App Communities auf, in denen neben Geld oder Tausch mit einer für alle verfügbaren Währung bezahlt werden kann: mit Zeit. 

 

Interaktion und Integration

Der demografische Wandel, diverse Bedürfnisse der unterschiedlichsten Altersgruppen, ein zunehmend digitalisierter Arbeitsmarkt, steigende Pflegekosten und sinkende Renten erfordern neue, flexible Lebensmodelle. Vor diesem Hintergrund hat one11 seine Geschäftsidee entwickelt, welche die sozialen Herausforderungen gesamtheitlich und vernetzt angeht und die Menschen generationenübergreifend zusammenbringt. one11 setzt auf die Eigenschaften des ursprünglichen Dorflebens: Man kennt sich, tauscht sich aus, unterstützt sich, nutzt die in der Nachbarschaft vorhandenen Fähigkeiten und Angebote und bietet selbst eigene Dienste oder Produkte an. So werden ungenutzte Ressourcen aktiviert und die Wertschätzung, das Selbstbewusstsein und die soziale Integration aller Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner gefördert. 

 

Suchen, bieten und teilen

Die one11-App, ein digitaler Marktplatz, führt in den Kategorien Wohnraum, Dienste, Austausch, Arbeit, Dinge und Zeit lokal Anbieterinnen und Anbieter sowie Nutzerinnen und Nutzer zusammen. Die Möglichkeit, auch mit Zeit bezahlen zu können, macht den Marktplatz auch Menschen mit beschränkteren finanziellen Mitteln zugänglich. Beispielsweise erledigt der Pensionär Hans der vielbeschäftigten Emma die Steuererklärung und erhält dafür von Emma eine Gutschrift von zwei Stunden auf seinem digitalen Konto. Die verdiente Zeit überweist Hans später an den Studenten Till, der ihm wöchentlich zwei Stunden Englischunterricht gibt. one11 funktioniert aber nicht nur digital, sondern auch analog.

 

Community-Zentren vor Ort

one11 schafft mit lokalen Partnerinnen und Partnern physische Zentren und Treffpunkte für die Communities. Diese können Hotels, Restaurants, Cafés oder Heime sein, die Wohnraum oder Dienstleistungen anbieten. Als Franchisepartner können sie etwa ihre Auslastung optimieren, ihr Angebot diversifizieren und sich neu positionieren. Für die Community-Mitglieder aus der Umgebung wiederum sind die Zentren Anlaufstellen und Begegnungsorte, an denen sie von Unterstützung und Gemeinschaft profitieren sowie Services nutzen können. Ergänzend zu den physischen Zentren schafft one11 mit der App die Möglichkeit, digital Teil der Community zu sein. one11 ist für alle da – Inklusion ist ein Leitgedanke des jungen Start-ups.
 

Community-Zentren vor Ort

Das one11-Team möchte den grösstmöglichen sozialen Impact erzielen. Aber erreicht es diesen auch wirklich? Hat sein Angebot den gewünschten Effekt? Wie kann die Wirkung der Tätigkeiten gemessen werden? Welche Indikatoren sind ausschlaggebend und sollen etabliert werden? Im Rahmen des Förderprogramms geht one11, begleitet von einem Coach, diesen Fragen nach. Sinnvolle Anforderungen und Messkriterien sollen definiert und wirkungsvolle Messinstrumente eruiert werden. Man darf gespannt sein, welche Antworten das Start-up bis Ende Februar finden wird.

 

Mehr zu one11 gibt’s auf: one11.ch