Kurt Frey AG
Es sind die nicht-alltäglichen Projekte, welche die Mitarbeitenden der Kurt Frey AG reizen. Nicht Grossüberbauungen mit 100 Wohnungen nach demselben Prinzip, sondern Bauvorhaben, die individuelle und massgeschneiderte Lösungen erfordern. Dazu gehört beispielsweise die Planung und Ausführung eines komplett autarken Hauses – also eines Gebäudes, das die gesamte benötigte Energie selbst produziert. Oder ein Mehrfamilienhaus mit einer Solarthermie-Anlage auf dem Dach, die 53'000 Liter Wasser erwärmen kann, um damit auch im Winter zu heizen. Oder ein Projekt, bei dem fast 1000 PV-Module auf drei Dachflächen installiert wurden. «Wir können Heizung, Sanitär, Lüftung und Photovoltaik aus einer Hand planen und realisieren. Das ist unsere Stärke», sagt Projektleiter Joel Märki.
Der Bereich Photovoltaik ist in den letzten Jahren stark gewachsen und gehört zu den gefragtesten Dienstleistungen der Kurt Frey AG. Mittlerweile beschäftigt das Familienunternehmen 26 Mitarbeitende. Darunter sind auch mehrere Lernende, worauf die Kurt Frey AG sehr grossen Wert legt. «Wir haben immer wieder Lernende ausgebildet, die an den nationalen Berufsmeisterschaften SwissSkills teilnahmen und teilweise sogar auf dem Podest standen», sagt Sabine Frey, die für die Administration zuständig ist. «Die Ausbildung der Lernenden ist ein wichtiges Element für die Nachhaltigkeit unseres Betriebs.»
Auf dem Weg zu einer übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie
Die Nachhaltigkeit spielt natürlich in den Projekten, welche die Kurt Frey AG umsetzt, eine zentrale Rolle. Aber auch im Unternehmen selbst wird Nachhaltigkeit gelebt – nicht nur bei der Ausbildung der Lernenden. «Wir betreiben an unserem Firmensitz in Küttigen seit 30 Jahren eine Holzschnitzelheizung für Fernwärme, trennen unseren Abfall schon lange konsequent und versuchen, Material so ressourcenschonend wie möglich einzusetzen», so Märki. Was es aber bislang trotz allen Bemühungen nicht gab, war eine Nachhaltigkeitsstrategie. Auch ist das Thema Nachhaltigkeit nicht explizit in der Vision und im Leitbild integriert.
«Unsere Firma feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Das haben wir zum Anlass genommen für eine Standortbestimmung und die Frage, wie wir unser Unternehmen für die nächsten Jahre ausrichten wollen. Die Antworten darauf möchten wir im Rahmen des AKB Förderprogramms finden», sagt Sabine Frey. Entsprechend haben Frey und Märki, die innerhalb der Firma als Verantwortliche für das AKB Förderprogramm definiert wurden, ein Projekt aufgegleist.
Potenziale erkennen
Ziel des Projekts ist es, zunächst eine Standortbestimmung im Bereich Nachhaltigkeit vorzunehmen und daraus die strategische Ausrichtung für die Zukunft der Kurt Frey AG abzuleiten. Gleichzeitig sollen die Nachhaltigkeitsengagements des Unternehmens stärker sichtbar gemacht werden. «Die Erkenntnisse aus der Standortbestimmung wollen wir als Grundlage nutzen, damit unser übergeordnetes Vorhaben – der Bau eines eigenen Gewerbeparks – von Beginn an gut aufgegleist ist», erklärt Sabine Frey. Mit dem Grossprojekt «Gewerbepark» macht die Kurt Frey AG klar, dass Nachhaltigkeit nicht einfach nur ein weiteres Thema, sondern ein zentraler Bestandteil der künftigen Entwicklung ist.
Das Grundstück für den geplanten Gewerbepark befindet sich bereits im Besitz der Kurt Frey AG. Die konkrete Planung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Wichtige Grundlagenarbeit soll deshalb im Rahmen des AKB Förderprogramms geleistet werden. «Es geht dabei um ganz grundlegende Fragen – etwa, ob bestehende Gebäude weiter genutzt werden können, welche Formen der Energiegewinnung für den Gewerbepark interessant sind oder ob sich Synergien mit anderen Firmen ergeben», sagt Joel Märki.
Teilnahme als Weiterbildung
Die Kurt Frey AG schätzt die Unterstützung und die Inputs aus dem AKB Förderprogramm. Sie würden stark profitieren von den Workshops, den Expertinnen, Experten und dem Austausch, sagt Sabine Frey: «Es ist für uns eine Weiterbildung in Nachhaltigkeit.» Sie gibt jedoch zu bedenken, dass es für die Kurt Frey AG als eher kleines Unternehmen eine grosse Herausforderung sei, die nötigen zeitlichen Ressourcen für die Teilnahme am Programm zu finden. «Wir investieren momentan viel Zeit, um die grossen Ziele zu erreichen, die wir uns gesteckt haben, freuen uns aber zugleich auch auf die spannenden Ergebnisse aus dem Förderprogramm.»