leadXpro AG
Das vor zehn Jahren gegründete Biotech-Unternehmen leadXpro AG, das seinen Sitz im neu eröffneten Park Innovaare in Villigen hat, ist ein absolutes Hightech Unternehmen. Gemeinsam mit führenden Pharma- und Biotech-Firmen aus aller Welt forschen die 35 Mitarbeitenden an der Entdeckung neuer Wirkstoffe für Medikamente. Das Spezialgebiet des Spin-offs des Paul Scherrer Instituts (PSI) ist die strukturbasierte Wirkstoffforschung für Membranproteine.
An der Stelle ist eine kurze Erklärung nötig, damit man sich auch als Laie ein bisschen mehr unter der Forschungsrichtung der leadXpro AG vorstellen kann: Alle Zellen im menschlichen Körper sind von Membranen umgeben und diese enthalten unter anderem Proteine. Wenn man mit Hilfe von Medikamenten das Verhalten dieser Proteine beeinflussen kann, dann lassen sich Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer oder Krebs behandeln. «Wir konzentrieren uns darauf, die Struktur der Proteine zusammen mit möglichen Medikamenten in der Zellmembran zu bestimmen. Mit diesem Wissen können Pharma- und Biotechunternehmen weltweit besser Medikamente entwickeln», erklärt Laura Konstantaki, Executive Assistant der leadXpro AG.
Noch fehlt die Strategie
Bereits seit der Firmengründung vor zehn Jahren spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle im Arbeitsalltag – vor allem, wenn es um die korrekte Entsorgung der chemischen Abfälle und um ethische Fragen in der Forschung geht. «Erst vor einem Jahr haben wir aber damit begonnen, eine systematische Struktur in unsere Nachhaltigkeitsbemühungen zu bringen», sagt Laura Konstantaki. Die studierte Geophysikerin hat sich in ihrer Doktorarbeit vertieft mit Nachhaltigkeit befasst und ist nun innerhalb der leadXpro AG für diese Thematik zuständig.
Im letzten Jahr wurde beispielsweise der CO2-Fussabdruck genau analysiert, die «EcoVadis»-Zertifizierung wurde erreicht und es wurden Umweltrichtlinien erlassen, die für das Unternehmen gelten sollen. «Das waren unsere ersten Schritte in Richtung Strategie im Bereich der Nachhaltigkeit», sagt Konstantaki. «Aber wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem wir eine übergeordnete Nachhaltigkeitsstrategie mit klaren Zielen und Massnahmen haben.»
Potenzial ist vorhanden
Genau das ist jetzt aber das Ziel, das die leadXpro AG im Rahmen des AKB Förderprogramms ins Auge gefasst hat. «Das AKB Förderprogramm ist für uns eine wertvolle Gelegenheit, unser Know-how zu vertiefen und zu lernen, wie auch wir als kleines Unternehmen uns im Bereich Nachhaltigkeit aktiv engagieren können», sagt Laura Konstantaki. Zurzeit ist sie damit beschäftigt, bei den Mitarbeitenden und weiteren Stakeholdern des Unternehmens Themen einzuholen, die für die Nachhaltigkeitsstrategie von Bedeutung sind. Diese Themen werden anschliessend priorisiert, und zu den wichtigsten Bereichen sollen Massnahmen und Ziele definiert werden. «Für uns als kleine Firma ist es wichtig, dass wir uns fokussieren und uns nicht zu viel auf einmal vornehmen. Sonst fehlen uns die Ressourcen für die Umsetzung und dann erfüllt die Nachhaltigkeitsstrategie ihren Zweck nicht», erklärt Laura Konstantaki und nennt einige Themenbereiche, in denen die leadXpro AG noch Potenzial für Verbesserungen sieht: So könnte etwa der Verbrauch an Labormaterial durch Mehrfachnutzung reduziert oder das Recycling von Plastik beim Labormaterial besser organisiert werden. Auch die weitere Reduktion des Energieverbrauchs könnte ein Thema sein.
Mitarbeitende sollen miteinbezogen werden
Laura Konstantaki führt noch einen weiteren Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie an, der für sie eine grosse Bedeutung hat: die Integration der Mitarbeitenden. «Für uns ist es absolut entscheidend, dass wir die Mitarbeitenden mit an Bord holen. Wir wollen ihnen vermitteln, dass wir Nachhaltigkeit ernst nehmen und konkrete Massnahmen umsetzen. So möchten wir erreichen, dass sie unsere Ideen, Ziele und Massnahmen aktiv mittragen.»
Die Nachhaltigkeitsstrategie, die Laura Konstantaki gemeinsam mit einer Expertin aus dem Netzwerk des AKB Förderprogramms umsetzt, soll bis zum Ende des Programms im Dezember stehen. Die Kommunikation gegenüber den Mitarbeitenden sowie die Umsetzung der Massnahmen und Ziele soll dann ab 2026 schrittweise erfolgen.