Maler Bieri AG

Maler Bieri AG
Die Maler Bieri AG aus Scherz setzt auf soziale Nachhaltigkeit und Engagements in der Region. Im Rahmen des AKB Förderprogramms will sie diese Bereiche weiter stärken und hat ein Projekt ins Leben gerufen, um Restfarben weiterzuverwenden statt wie bisher zu entsorgen.

Die Mitarbeitenden sind das höchste Gut der Maler Bieri AG. «Wir sind der festen Überzeugung, dass wir als Unternehmen nur Erfolg haben können, wenn wir als Team funktionieren. Denn nur dann sind wir in der Lage, bei den Kundinnen und Kunden einen guten Job zu machen», sagt Jérôme Kneuss, der den Betrieb gemeinsam mit Pia Irie führt. Rund 15 Personen arbeiten bei der Maler Bieri AG, die ihren Sitz in Scherz hat und sich auf Umbauten und Renovationen bei Privatkundinnen und -kunden fokussiert. Gerade der Bereich der dekorativen Techniken mit speziellen Farben, Lasuren oder Tapeten gehört zu den Spezialitäten des KMU, das in zweiter Generation geführt wird und bewusst sehr regional im Einsatz steht. 

Mitarbeitende sollen sich wohlfühlen

Das Thema der (sozialen) Nachhaltigkeit war Firmengründer Roger Bieri schon immer sehr wichtig und wird von seinen Nachfolgern Pia Irie und Jérôme Kneuss im gleichen Stil weitergeführt. So gibt es einmal im Monat ein Teamessen, regelmässige Ausflüge stehen auf dem Programm und der grösste Teil der Mitarbeitenden arbeitet Teilzeit – etwas, das in der Handwerkerbranche eher unüblich ist. «Unsere Mitarbeitenden sollen sich richtig wohlfühlen bei uns. Das ist uns enorm wichtig», sagt Pia Irie. 
Ihre Philosophie der sozialen Nachhaltigkeit lebt die Maler Bieri AG nicht nur gegenüber ihren Mitarbeitenden, sondern auch gegenüber den Kundinnen, Kunden und der Region. Wenn immer möglich pflegt sie mit ihren Kundinnen und Kunden langjährige Partnerschaften. Und immer wieder werden Projekte in der Region gefördert. «Wir unterstützen den Dorfladen in Scherz finanziell mit Spenden und ganz praktisch mit täglichen Einkäufen, weil der Laden für das Dorf enorm wichtig ist – gerade für ältere Leute. Und auch bei Projekten an Schulen oder Kindergärten in der Region helfen wir gerne», sagt Jérôme Kneuss. 

Mehr Struktur

Die Maler Bieri AG engagiert sich also sehr bewusst für die Region und als Arbeitgeberin. Und trotzdem haben sich Kneuss und Irie entschieden, am AKB Förderprogramm mitzumachen, um die sozialen Nachhaltigkeitsaspekte noch bewusster im Unternehmen zu verankern und einen kritischen Blick von aussen zu bekommen. Das Ziel des Unternehmens ist es, bis im Dezember eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. «Wir machen schon sehr viel in diesem Bereich», sagt Pia Irie und nennt als Beispiele die Lehrlingsausbildung, die einen hohen Stellenwert habe, sowie das Engagement für den Umweltschutz, wo sich die Firma an die neusten Standards halte und Anfang Jahr in eine moderne Wasseraufbereitungstechnik investiert habe. «Wir wollen nun unseren Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit unbedingt eine klare Struktur und ein durchdachtes Konzept geben.» Dazu gehört auch, dass die Maler Bieri AG verstärkt über ihr nachhaltiges Engagement informiert. Dafür wird ein strategisches Kommunikationskonzept entwickelt, das ebenfalls ein Teilprojekt des AKB Förderprogramms ist. 

Wieder verwenden statt entsorgen

Bei der Maler Bieri AG geht es jedoch nicht nur um das soziale Engagement und die Nachhaltigkeitskommunikation, sondern auch um den ressourcenschonenden Umgang mit Produkten und Materialien. Seit der Teilnahme am AKB Förderprogramm achten Jérôme Kneuss und Pia Irie noch stärker darauf, wann immer möglich Produkte aus der Schweiz einzusetzen und Materialien zu wählen, die möglichst wenig Kunststoff enthalten. Zudem haben sie ein Projekt ins Leben gerufen, um Restfarben sinnvoll zu verwerten. Rund eine Tonne Farbe musste die Maler Bieri AG bislang jedes Jahr entsorgen. Der grösste Teil davon konnte nicht mehr verwertet werden, weil die Farbe nicht mehr brauchbar war. Schätzungsweise 500 Kilogramm einwandfreie Farbe könnte aber noch verwendet werden. «Beispielsweise, indem man die Farben neu mischt oder den Kundinnen und Kunden erklärt, dass man auf eine zusätzliche Bestellung verzichten könnte, wenn Voranstriche in einem leicht abweichenden Farbton ausgeführt werden», sagt Jérôme Kneuss. «Genau das wollen wir in Zukunft vermehrt tun.» 

Zusatzaufwand, der sich lohnt

Bereits mehr als 100 Kilogramm Farbe konnte die Maler Bieri AG so in den letzten drei Monaten retten. Die Teilnahme am AKB Förderprogramm hat also schon erste zählbare Resultate hervorgebracht. Aber auch sonst hat sich die Teilnahme für die Maler Bieri AG ausbezahlt. Jérôme Kneuss beschreibt es wie folgt: «Wir profitieren enorm vom Austausch mit den anderen Unternehmen und den Coaches. Das erweitert unseren Horizont, denn es sind oftmals Themen, mit denen wir sonst als kleines Unternehmen nicht in Berührung kommen.» Es brauche allerdings auch Zeit und Interesse, damit man vorwärts komme. «Es ist nicht immer ganz einfach, diesen Zusatzaufwand für das AKB Förderprogramm neben dem normalen Geschäftsalltag zu stemmen», sagt Pia Irie. «Ich würde die Teilnahme aber trotzdem auf jeden Fall weiterempfehlen.»

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