pflegimuri

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Die pflegimuri, das Kompetenzzentrum für Langzeitpflege im oberen Freiamt, will die lange Tradition des Unternehmens weiterführen und setzt dafür auf Nachhaltigkeit. Gleich drei Projekte sollen im Rahmen des AKB Förderprogramms realisiert werden.

Seit 115 Jahren gibt es die pflegimuri. In dieser Zeit hat sich das Unternehmen mehrfach gewandelt und neu erfunden. Etwas ist jedoch konstant geblieben: der soziale Auftrag, den die pflegimuri für die Region des oberen Freiamts erfüllt. Und das gleich im doppelten Sinne. Zum einen ist sie eine wichtige Arbeitgeberin und Partnerin für regionale Dienstleister und Produzenten. Zum anderen bietet sie 226 Plätze für Menschen aus der Region, die Pflege in Anspruch nehmen.
Zum Angebot gehören Langzeitpflege, Akut- und Übergangspflege sowie Ferien- und Entlastungsaufenthalte. In den Bereichen Palliative Care und Gerontopsychiatrie erfüllt die pflegimuri kantonale Leistungsaufträge. Rund 390 Mitarbeitende, darunter 40 Auszubildende, stehen tagtäglich im Einsatz. «Wir tragen eine Verantwortung für die Region und wir wollen die Geschichte der pflegimuri weiterführen. Dafür müssen wir unsere Tradition mit Innovation verbinden», sagt Direktorin Margit Schneider. 

Die übergeordnete Struktur für Nachhaltigkeit fehlt

Ein wichtiger Teil der Innovation ist das Thema Nachhaltigkeit. «Wir müssen uns zwingend mit der nachhaltigen Unternehmensführung auseinandersetzen. Sie ist der Kern der pflegimuri», so Schneider. Dass Nachhaltigkeit in der pflegimuri bereits gelebt wird, zeigt sich daran, dass sich schon vor einigen Jahren auf Initiative von Mitarbeitenden die Arbeitsgruppe «Ökopflegi» gebildet hat. Diese hat bereits mehrere Projekte erfolgreich lanciert: So werden beispielsweise die Medikamente für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr in Plastikbechern, sondern in Porzellanschalen verteilt, und auch der Kunststoff wird im gesamten Unternehmen getrennt gesammelt und dem Recycling zugeführt. Soziale Nachhaltigkeit hat in der Organisation ebenfalls seit Jahren einen hohen Stellenwert. 
Was der pflegimuri derzeit noch fehlt, ist eine Strategie. «Wir machen viel, aber es mangelt an der übergeordneten Struktur», beschreibt Margit Schneider die Situation. «Wir benötigen daher fachliche Unterstützung bei der Analyse unserer bestehenden Massnahmen und neue Ideen und Impulse für jene Bereiche, in denen noch Verbesserungspotenzial besteht.» Genau diese Impulse möchte die pflegimuri im Rahmen des AKB Förderprogramms aufnehmen und ist dabei auf gutem Weg, wie ein erstes Zwischenfazit nach rund der Hälfte des Programms zeigt. «Wir können auf ein grosses Netzwerk von Fachpersonen zurückgreifen, das ein breites Spektrum an Fachwissen abdeckt. Was mir besonders gefällt, ist die Offenheit und das Zuhören der Expertinnen und Experten. Sie unterstützen die Unternehmen genau dort, wo sie Hilfe brauchen. Das ist sehr beeindruckend und zugleich motivierend», sagt Margit Schneider. 

Mehr Biodiversität und eine saubere Datengrundlage 

Dass die Motivation im Team der pflegimuri hoch ist, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, zeigt sich auch daran, dass gleich fünf Mitarbeitende Teil der Fachgruppe sind, die für das AKB Förderprogramm verantwortlich sind. Denn neben der Nachhaltigkeitsstrategie, die bis Dezember ausgearbeitet wird und ab 2026 jährlich ein Fokusthema behandeln soll, werden noch zwei weitere Projekte vorangetrieben. Eines betrifft die Biodiversität: Die pflegimuri verfügt über zwei Parks und einen Garten, die von einer eigenen Gärtnerin und einem eigenen Gärtner gepflegt werden. Dort werden unter anderem schon jetzt Pflanzen von ProSpecieRara angebaut, und verschiedene Flächen sind nach Kriterien zur Förderung der Biodiversität gestaltet. «Wir glauben, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, unsere Grünflächen noch besser zu nutzen», sagt Dennis Lehmann, Leiter Hotellerie und Mitglied der Geschäftsleitung sowie Teil der Fachgruppe Nachhaltigkeit.  
Lehmann ist auch verantwortlich für das dritte Projekt, das die pflegimuri im AKB Förderprogramm angeht: die Nutzung von PET-Flaschen. Rund 78'000 Stück werden jedes Jahr benötigt für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeitenden, die Gäste des Restaurants und für die Besucherinnen und Besucher der hauseigenen Veranstaltungen. «Wir wollen eine verlässliche Datengrundlage schaffen, um entscheiden zu können, ob wir weiterhin mit PET-Flaschen arbeiten oder eine Alternative suchen», sagt Lehmann. 

Vorreiterrolle einnehmen

Dank der Teilnahme am AKB Förderprogramm erhofft sich das Team der pflegimuri, eine ganzheitliche Perspektive auf das Thema Nachhaltigkeit zu erhalten und diese künftig auch eigenständig umzusetzen. So will sich das Unternehmen als Leuchtturmorganisation in der Gesundheitsbranche positionieren. «Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unseren Projekten einen Mehrwert für die Branche schaffen und eine Vorreiterrolle in der Langzeitpflege einnehmen können. Wenn andere Institutionen sich bei uns etwas abschauen oder den Austausch mit uns suchen, wäre das wünschenswert», sagt Margit Schneider.

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