Vogel Architekten AG
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, dann gilt die Baubranche nicht gerade als Musterschülerin. Und das, obwohl sehr viel Potenzial vorhanden wäre und obwohl schon sehr viele alternative Baustoffe, Verfahren und Technologien zur Verfügung stehen würden. Dazu zählen beispielsweise recyclierter Beton, Holz aus der Region, Solar- und Photovoltaikanlagen oder auch Biodiversitätsflächen, die in die Umgebungsgestaltung integriert werden. Wie so oft entscheidet bei den Bauherrschaften am Ende aber in vielen Fällen das Geld. Und so haben die zumeist teureren, dafür nachhaltigen Lösungen mehrheitlich das Nachsehen. «Wir wollen Argumente finden, um die Bauherrschaften zu überzeugen, dass es sich lohnt, in diese Materialien und Technologien zu investieren, auch wenn es mehr kostet und der Effekt erst ein paar Jahre später spürbar wird», sagt Catherine Di Vincenzo.
Sie arbeitet bei der Firma Vogel Architekten AG mit Sitz in Rheinfelden, ist Leiterin des Service Teams und gehört zur erweiterten Geschäftsleitung. Das Familienunternehmen wird in zweiter Generation geführt, ist im Fricktal stark verwurzelt und hat seine Kernkompetenz im Wohnungs- und Häuserbau. Die Vogel Architekten AG beschäftigt insgesamt rund 35 Personen und bietet ihren Kundinnen und Kunden ein attraktives Gesamtpaket. Neben den Architekturleistungen übernimmt sie auch die Bauleitung, realisiert Machbarkeitsstudien und kümmert sich über die eigene Immobilienabteilung unter anderem um Marktanalysen, Bewertungen sowie den Verkauf inklusive Käuferberatung bei Neubauten.
Neue Inputs für die Realisierung
Das Thema Nachhaltigkeit ist bereits seit einigen Jahren Bestandteil der Vision des Unternehmens. «Wir schaffen Lebensraum für die nächste Generation und wollen bei unseren Projekten den Umweltaspekt miteinbeziehen», sagt Catherine Di Vincenzo. Doch auch wenn die Nachhaltigkeit in der Vision verankert ist, fehlt noch eine klare Strategie und ein gemeinsames Bewusstsein im Team. Und auch bei der Umsetzung hapert es immer mal wieder, weil nicht alle Bauherrschaften dem Thema gegenüber gleich aufgeschlossen sind.
Genau deshalb hat man sich bei der Vogel Architekten AG entschieden, am AKB Förderprogramm teilzunehmen. «Wir erschaffen Gebäude, die viele Jahre Bestand haben, und verursachen damit viel CO2. Entsprechend haben wir auch einen grossen Hebel, um mit unserer Architektur einen Beitrag zu leisten. Diesen Hebel wollen wir künftig stärker nutzen und erhoffen uns von der Teilnahme am AKB Förderprogramm neue Inputs, die gezielt in unsere strategischen Projekte implementiert werden können und so eine nachhaltige Wirkung im Kerngeschäft erzielen», sagt Catherine Di Vincenzo.
Vier Ziele gesteckt
Im Rahmen des Förderprogramms hat sich die Vogel Architekten AG gleich mehrere Ziele gesetzt. Als erstes geht es darum, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten und diese in die vorhandenen Geschäftsprozesse zu integrieren. Der zweite wichtige Punkt ist das Schaffen eines gemeinsamen Bewusstseins für das Thema innerhalb der Firma. «Alle unsere Mitarbeitenden sollen auf demselben Stand sein und mithelfen, die Nachhaltigkeit in unsere Projekte zu integrieren», erklärt Catherine Di Vincenzo. Um auch die Bauherrschaften künftig noch häufiger für nachhaltige Lösungen gewinnen zu können, sollen zudem Argumente zusammengetragen werden, welche die Vorteile und die Sinnhaftigkeit dieser Alternativen aufzeigen. Und zu guter Letzt soll in Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz ein Raumprogramm entwickelt werden, das für künftige Wohnungsbau-Projekte der Vogel Architekten AG eingesetzt werden kann. «Es geht darum, clevere Lösungen zu konzipieren, wie der Wohnraum optimal genutzt werden kann», beschreibt Catherine Di Vincenzo. «Das könnten beispielsweise verschiebbare Wände sein, welche eine flexible Raumaufteilung ermöglichen.»
Positiver Druck
Der Zeitplan sieht vor, dass bis zum Ende des AKB Förderprogramms im Dezember die Strategie steht und die geplanten Massnahmen für die Schaffung des gemeinsamen Bewusstseins der Mitarbeitenden umgesetzt sind. Dieses ambitionierte Vorhaben hat einen guten Grund. «Ein Vorteil des AKB Förderprogramms ist, dass wir durch den vorgegebenen Zeitplan einen gewissen Druck verspüren, unseren Teil der Arbeit zu erledigen. Wenn das Projekt abgeschlossen ist, besteht das Risiko, dass die Nachhaltigkeitsthemen durch den Arbeitsalltag verdrängt werden – es sei denn, die Prozesse sind bereits fest implementiert. Das wollen wir schaffen», so Catherine Di Vincenzo und streicht die wichtige Rolle der Expertinnen und Experten des AKB Förderprogramms heraus. «Mit ihrer positiven und motivierenden Art unterstützen sie uns sehr, selbst aktiv zu werden. Wir nutzen das Know-how von vier Coaches, was uns enorm weiterhilft.