12. März 2024 | Marktberichte

Aargauer Konjunkturbarometer

Aargauer Konjunkturbarometer mit Lichtblicken
Aargauer Konjunkturbarometer
Der Aargauer Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau notiert Anfang März auf 94,7 Punkten. Dies entspricht gegenüber dem Vormonat einer kräftigen Zunahme von 3,2%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat resultiert hingegen ein leichter Rückgang. Der Swiss Index stieg sogar um 4,3%. Der Güterverkehr kommt in die Gänge. Die internationalen Frühindikatoren in der Industrie zeigen nach oben.
Spürbare Zunahme des Frachtverkehrs

Der Frachtverkehr hat die Talsohle durchschritten. Die internationale Luftfracht zeigt ein eindrückliches Wachstum, was auf die bevorstehende Erholung der Industrie hindeutet. Schliesslich gilt der Flugverkehr als zuverlässiger vorlaufender Konjunkturindikator. Der globale Luftfrachtmarkt wächst seit Dezember zweistellig. Im Januar betrug das Wachstum 18,4% gegenüber dem Vorjahr. Es handelt sich um das höchste jährliche Wachstum seit dem Sommer 2021. Auch das verfügbare Angebot an Frachtkapazitäten stieg im Januar deutlich um 14,6%. Dies ist vor allem auf die Ausweitung der Passagierkapazitäten im internationalen Luftverkehr zurückzuführen, da der grösste Teil des Frachtvolumens im Bauch der Passagierflugzeugen mitfliegt. Besonders gut ausgelastet waren in den vergangenen Monaten Routen mit asiatischen und nahöstlichen Ländern.

Insgesamt wurden im Januar am Flughafen Zürich 31’935 Tonnen Fracht abgewickelt. Das entspricht einer Zunahme von 13% gegenüber dem Vorjahresmonat.

Güterverkehr auf Strassen wieder höher

Im Februar legte der Güterverkehr auf den Nationalstrassen des Kantons Aargau erstmals seit über einem Jahr wieder zu. Das jährliche Wachstum lag bei 0,1%. Schweizweit stieg der Schwerverkehr gegenüber Februar 2023 um 0,6%.

Der JPMorgan Global Manufacturing PMI stieg im Februar auf 50,3 und signalisierte damit eine Belebung des globalen verarbeitenden Gewerbes. Die Produktion stieg den zweiten Monat in Folge, unterstützt durch den insgesamt ersten Anstieg der Auftragseingänge seit Juni 2022 (was bedeutet, dass die positiven Antworten in der Einkaufsmanager-Umfrage die negativen Aussagen überwogen). Die Aussichten blieben insgesamt positiv, wobei der Optimismus für das kommende Jahr nahe dem Neunmonatshoch vom Januar lag.

Die jüngste Rückkehr zum Wachstum bei globalen Herstellern machte sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. In USA, Brasilien und Mexiko gibt es im Industriesektor ein Beschäftigungswachstum, während die Eurozone, China und Japan einen Rückgang der Beschäftigung verzeichnen.

Schweizer Industrie reagiert mit Verzögerung

Der Einkaufsmanagerindex der Schweizer Industrie stieg im Februar von 43,1 auf 44,0 Punkte. Er liegt damit weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und deutet nach wie vor auf eine Schrumpfung des Industriesektors hin. Die Produktionssituation hat sich leicht verbessert, der Auftragsbestand bleibt aber tief.17% der Industriefirmen gaben zudem in der Befragung an, im Februar Kurzarbeit eingesetzt zu haben, wie procure.ch und die UBS schreiben. Der PMI-Index für den Dienstleistungssektor ist mit 53,0 Punkten hingegen weiterhin auf einem Wachstumskurs.

Generell tendiert der Arbeitsmarkt nach wie vor robust, jedoch jüngst etwas schwächer. Die Zahl der offenen Stellen ist sowohl im Kanton Aargau wie schweizweit rückläufig, wie die Erhebung der Aargauischen Kantonalbank zeigt.

Zukunftsoptimismus in der Nutzfahrzeugindustrie

In den ersten beiden Monaten wurden in der Schweiz 4510 Nutzfahrzeuge verkauft. Das sind 553 Fahrzeuge oder knapp 10% mehr als in der Vorjahresperiode. Nach einem harzigen Start im Januar dreht nun auch der Personenwagen-Markt auf. Der Schweizer Neuwagenmarkt verzeichnete im Februar 18’521 Neuzulassungen (+7,7%). Zahlen für den Kanton Aargau sind hier nicht gesondert erhältlich.

Swiss Index steigt ebenfalls kräftig

Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – stieg wegen den starken Finanzmarkt-Komponente um 4,3% auf 97,1 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert damit aktuell 2,9 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln.

 

Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau:

Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.

 

Disclaimer: Diese Publikation richtet sich an Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Sie richtet sich nicht an Bürger oder Niedergelassene in den USA, CAN oder UK sowie nicht an andere Personen, die Restriktionen (z.B. bezüglich Nationalität, Wohnsitz) unterliegen. Sie enthält Werbung für Finanzinstrumente und Ansichten ohne Offertcharakter. Unsere Quellen sind in der Regel zuverlässig; für Richtigkeit und Vollständigkeit garantieren wir nicht. Alle Angaben sind deshalb ohne Gewähr. Dieses Dokument berücksichtigt weder die spezifischen oder künftigen Anlageziele noch die finanzielle Lage oder individuellen Bedürfnisse des einzelnen Empfängers und ist keine individuelle Beratung. Vor einer Investition muss sich der potenzielle Anleger über die Anlagepolitik, das Anlageziel, Chancen, Risiken sowie Kosten informieren. Eine Investition erfolgt auf eigenes Risiko. Die Aargauische Kantonalbank lehnt jegliche Haftung im Zusammenhang mit möglichen Steuerfolgen ab.