27. April 2023 | Medienmitteilungen

Verleihung Aargauer Unternehmenspreis 2023

Aargauer Unternehmenspreis – erfolgreiche Partnerschaft für die Aargauer Wirtschaft
Verleihung Aargauer Unternehmenspreis 2023
Die Aargauische Kantonalbank (AKB) engagiert sich mit dem Aargauer Unternehmenspreis seit 16 Jahren gemeinsam mit dem Aargauischen Gewerbeverband (AGV) für eine starke Aargauer Wirtschaft. An einer feierlichen Preisverleihung im TÄGI Wettingen wurden die Preisträger aus drei Kategorien ausgezeichnet. Die 500 geladenen Gäste kamen in den Genuss einer Premiere. Erstmalig wurde zusätzlich ein «Spezialpreis» für ein hervorragendes Engagement im Bereich der Ausbildung von Lernenden vergeben.

Prämierungskriterien der Jury

An der Preisverleihung werden jene Aargauer Unternehmen prämiert, die sich durch ihre unternehmerische Leistung auszeichnen und in einem mehrstufigen Auswahlverfahren den Einzug ins Finale geschafft haben. Beim Wettbewerb beurteilen die Jurymitglieder neben finanziellen Kennzahlen auch weitere Erfolgsfaktoren: Kundenorientierung, Fachwissen, Nachhaltigkeit sowie Leidenschaft für unternehmerische Herausforderungen. Einer grossen Herausforderung stehen alle KMU gegenüber – dem Fachkräftemangel. 

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Der Fachkräftemangel in der Schweiz spitzt sich drastisch zu. Zahlreiche KMU im Aargau stehen vor grossen Herausforderungen. Der Mangel an spezialisierten Arbeitskräften betrifft alle Branchen. Patrick Küng, Bereichsleiter Firmenkunden & Institutional Banking bei der Aargauischen Kantonalbank, ist beeindruckt: «Viele KMU setzen sich intensiv mit dem Thema auseinander und haben konkrete Massnahmen ergriffen. Wir haben im Zuge unserer Jury-Arbeit viele innovative Ansätze sehen können.» Benjamin Giezendanner, Präsident des Aargauischen Gewerbeverbandes ergänzt: «Mit einer guten Nachwuchsförderung lässt sich der Fachkräftemangel zwar nicht beheben, aber deutlich mildern.»

 

Kurzportrait der Sieger des Aargauer Unternehmenspreises 2023

Kategorie Kleinunternehmen (bis maximal 20 Mitarbeitende)

1. Rang: Gastro FAHR GmbH

Mitte 2017 eröffnete Manuel Steigmeier als 22-Jähriger, zusammen mit seiner Partnerin und heutigen Ehefrau Alexandra von Allmen, das Restaurant FAHR in Künten. Der Neubau wurde auf den Grundmauern des alten Ausflugsrestaurants errichtet und schon mehrfach für die gelungene Architektur prämiert.

Kurz nach der Eröffnung entdeckten nicht nur Feinschmecker das Lokal. Schnell sprach sich herum, dass die junge FAHR-Crew vor allem einheimische Produkte verwendet und diese in überraschenden Kreationen serviert. Nach nur einem Jahr wurde das FAHR mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet, heute schmücken 17 Punkte und ein Michelin-Stern das Lokal. Daneben wurde das Wirtepaar auch in die Tafelgesellschaft zum Goldenen Fisch aufgenommen und in der Gilde von Guide Bleu mit 7 Punkten prämiert.

 

Kernaussagen der Jury:

  • Junges, innovatives Gründungsteam
  • Pandemiezeit ohne Personalabbau gemeistert
  • Hohe Gastfreundschaft und Sterne-Küche
  • Nachhaltig (regionale Produkte, Zusammenarbeit mit Schweizer Produzenten)

Kategorie bestes mittelgrosses Unternehmen zwischen 21 und 100 Mitarbeitende

1. Rang: Urma AG Werkzeugfabrik

Unter dem Slogan «Innovation is our tool!» entwickelt und fertigt das Unternehmen seit über 60 Jahren in Rupperswil Präzisionswerkzeugsysteme, die weltweit bei Bohrungsarbeiten in der Automobil-, Maschinenbau-, Hydraulik- sowie Flugzeugbauindustrie eingesetzt werden. Internationale Niederlassungen gibt es in Deutschland, Spanien und China. Das Werkzeug-Portfolio wird mit dem schweizweiten Vertrieb und Service von Werkzeugmaschinen und industriellen 3D-Druckern ergänzt.

Dem Familienunternehmen in der 3. Generation ist es wichtig, langfristig zu denken und nachhaltig zu handeln. Die digitale Transformation dient dazu, um weiterhin in der Schweiz zu produzieren und international wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu tragen auch laufende Investitionen in die Modernisierung der Produktion und in die Energieeffizienz bei. Als Treiber des Erfolgs stehen jedoch die Mitarbeitenden: Durch Förderung von Teilzeitarbeit, Unterstützung von Fortbildungen und über das Angebot von zukunftsträchtigen Lehrstellen in der Hightech-Mechanik hält das Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Kernaussagen der Jury:

  • Familieninterne Nachfolgeregelung über Generationen
  • Hohe eigene Fertigungstiefe von 90 %
  • Flexible Arbeitszeitmodelle, eigene Ausbildung von Lernenden
  • Innovationsstark

Kategorie bestes grosses Unternehmen über 100 Mitarbeitende

1. Rang: Georg Utz AG

Die Georg Utz-Gruppe ist führend und erfolgreich in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Mehrweg-Produkten für Lager und Transport aus Kunststoff. Das Unternehmen beschäftigt weltweit an acht Standorten auf drei Kontinenten rund 1350 Mitarbeitende. Davon arbeiten 230 Mitarbeitende bei der Georg Utz AG in Bremgarten. Dies in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Verkauf. 10 % des Teams sind Lernende, die ausgebildet und gefördert werden. Die Georg Utz AG hat Nachhaltigkeit seit Jahren in der Firmenkultur verankert und produziert ihre Produkte für die moderne Logistik aus hochwertigen, wiederverwertbaren Kunststoffen in zertifizierten klimaneutralen Betrieben. Die Georg Utz AG schaut auf eine 75-jährige erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück und befindet sich mehrheitlich in Familienhand, was die finanzielle Unabhängigkeit, das Werteprofil und die langfristige Strategieausrichtung positiv prägt.

Kernaussagen der Jury:

  • Klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Aargau
  • Erfolg und Qualitätsführerschaft dank Wertesystem
  • An allen Standorten weltweit werden 10 % Lernende ausgebildet
  • Seit Jahren hohe Investitionsquote
  • Nachhaltigkeitsstrategie mit ambitionierten Zielen

Zusatzvergabe «Spezialpreis»

Der erstmalig gesprochene «Spezialpreis» geht an die Robert Ott AG in Seon für ihr herausragendes Engagement im Bereich der Ausbildung von Lernenden. Das Unternehmen fertigt auf rund 70 Hightech-Produktionsanlagen hochkomplexe Bauteile und Baugruppen für die Industrie und Medizintechnik. Die Robert Ott AG betreibt auf 600 m2 ein eigenes Ausbildungszentrum. Aktuell werden 19 Lernende (über 15 % der Mitarbeitenden sind Auszubildende) zu top Fachkräften ausgebildet. Die Förderung von Lernenden gehört zum Fundament der Firmenkultur. Mit diesem Engagement wirkt das Unternehmen dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel aktiv entgegen. Die meisten Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger werden nach ihrer Ausbildungszeit weiterbeschäftigt.

 

Bildlegende
Die Sieger des Preises 2023. v.l.n.r. Manuel Steigmeier, Gastro FAHR GmbH (bis maximal 20 Mitarbeitende), Yannick Berner, Urma AG  Werkzeugfabrik (21 – 100 Mitarbeitende) und Carsten Diekmann, Georg Utz AG (über 100 Mitarbeitende) sowie der Gewinner des Spezialpreises, die Firma Robert Ott AG, vertreten durch Robert Ott.