Jahresergebnis 2019
Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat 2019 mit 147,5 Millionen Franken den zweithöchsten Jahresgewinn ihrer Geschichte erzielt. Dank neuer Anlagekunden erreichten die Depotwerte ein Allzeithoch von über 13,2 Milliarden Franken. Den offenen Krediten von 23 Milliarden Franken stehen Deckungswerte von 42 Milliarden Franken gegenüber. Die AKB verfügt über Eigenmittel in Höhe von 2,4 Milliarden Franken. Die beantragte Gewinnablieferung an den Kanton liegt gegenüber Vorjahr 10 Prozent höher und beträgt 66 Millionen Franken. Zusammen mit dem Kapitalaufbau von 109 Millionen Franken, den Steuern von 8 Millionen Franken und der Abgeltung der Staatsgarantie von 12 Millionen Franken hat die AKB für die Bürgerinnen und Bürgern des Kantons Aargau einen direkten Mehrwert von insgesamt CHF 195 Millionen erwirtschaftet.
«Wir sind stolz auf das sehr gute Ergebnis und deuten es als Vertrauensbeweis, dass sich viele neue Kunden für die AKB entschieden haben. Unser Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hat sich um 5,3 Millionen Franken auf 70,8 Millionen Franken erhöht». Weiter erläutert Dieter Widmer, Direktionspräsident der AKB: «Die Bank hat ihre Eigenkapitalausstattung weiter ausgebaut und stellt damit sicher, dass sie auch unter allfällig verschärften Bedingungen ihre Geschäftstätigkeit erfolgreich fortsetzen kann. Die langfristig umsichtige Risikopolitik zahlt sich aus. Die AKB ist mit einer Kernkapitalquote (CET1) von 17,9 % so kapitalstark wie noch nie».
Kommentar zur Bilanz und Erfolgsrechnung
Qualitatives Wachstum bei Kundenausleihungen
Die Ausleihungen an Kunden haben um CHF 0,6 Mrd. oder 2,5 % zugenommen. Damit hat die AKB ihre Bedeutung als führende KMU-Bank weiter gestärkt und ihre Marktdurchdringung weiter vergrössert.
Die Hypothekarforderungen weisen dabei eine Nettozunahme von CHF 0,4 Mrd. oder 2,0 % auf insgesamt CHF 22,1 Mrd. aus. «Mit diesem Wachstum haben wir unsere Position als grösste Kreditgeberin von Hypotheken, mit Fokus auf selbstgenutztes Wohneigentum, weiter gefestigt. Bei Finanzierungen von Renditeliegenschaften hat sich die Bank bewusst zurückhaltend und differenzierend verhalten», erläutert Dieter Widmer.
Das Gesamtvolumen aller Kundenausleihungen liegt per Ende 2019 bei 23,4 Milliarden Franken. Mit Sicherheiten von rund 42 Milliarden Franken - davon 94 % mit Liegenschaften grossmehrheitlich aus dem Aargau - weist die AKB einen Deckungsgrad von 179 Prozent aus, was für einen risikobewussten Umgang mit Kreditpositionen spricht.
Top Leistung der AKB im Anlagegeschäft
Den hohen Netto-Neugeldzufluss von CHF 1,5 Mrd. wertet die AKB als starken Vertrauensbeweis in die Qualität ihrer Dienstleistungen und Produkte. Dabei erzielte die AKB auch bei der Neugewinnung und der Beratung bestehender Anlagekunden mit netto CHF 571 Mio. Neugeld in Wertschriftendepots ein bedeutendes Wachstum. Die Depotwerte erreichten mit Unterstützung sehr positiver Finanzmärkte ein Allzeithoch von über CHF 13,2 Mrd. (+ 2,0 Mrd. bzw. + 18 %). Gleichzeitig konnten die Assets under Management (Vermögensverwaltungsmandate und AKB Fonds) um CHF 1,3 Mrd. weiter ausgebaut werden und machen das erste Mal mehr als 50 % der Depotbestände aus. «Die Performance der Vermögensverwaltungsprodukte war im Marktvergleich ein weiteres Jahr überdurchschnittlich. Über alle Depots betrachtet, profitierten unsere Kunden im Jahre 2019 von einer Performance von rund CHF 1,5 Mrd. oder durchschnittlich 13,0 %», führt Dieter Widmer aus.
Rekordstand im Businessvolumen und den Kundenvermögen
Das Businessvolumen, es setzt sich zusammen aus dem Kundenvermögen, den Corporate Assets und den Ausleihungen an Kunden, weitete sich um CHF 3,6 Mrd. oder 7,1 % aus und erreicht mit CHF 54,7 Mrd. einen neuen Rekordstand.
Die Kundenvermögen stiegen dabei um CHF 3,3 Mrd. oder 13 % auf den neuen Höchststand von CHF 28,6 Mrd.
Geschäftsertrag auf Höchstwert
Die Ertragsentwicklung verläuft weiterhin sehr positiv. 2019 konnte beim Geschäftsertrag ein neuer Höchstwert von 396,0 Millionen Franken. (+ 5,0 Mio. bzw. + 1.3 %) verzeichnet werden.
Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft hat sich trotz anhaltendem Margendruck mit CHF 293,4 Mio. unverändert auf Vorjahresniveau gehalten. Die AKB konnte durch ihr umfassendes Risikomanagement erneut Kredit-Wertberichtigungen im Umfang von netto CHF 8,0 Mio. (- 0.6 Mio.) auflösen und damit Risiken abbauen.
Kommissions- und Handelsgeschäft auf hohem Niveau
Stark zugenommen haben die Aktivitäten im Wertschriften- und Anlagegeschäft. Das zeigt sich im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der um 8,1 % oder CHF 5.3 Mio. auf CHF 70,8 Mio. ansteigt. Unterstützt wurde die Entwicklung durch die Lancierung einer eigenen Vorsorge-Portfoliofonds-Palette sowie einem zusätzlichen Aktienfonds "Schweiz Plus". Damit erweitert die AKB ihre professionelle Vermögensverwaltung für alle Privatkunden.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft beträgt CHF 24,1 Mio. und legt um 1,4 % zu. Die Erhöhung des Fussabdrucks bei KMUs führte im bedeutendsten Handelsteil, dem Devisenhandel, zu einem Wachstum um 5,1 % auf CHF 19,1 Mio.
Die AKB investiert in die Zukunft
Die AKB stellt die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden ins Zentrum. Sie baut die digital unterstützte Beratung weiter aus, erweitert ihre Online-Dienstleistungen, eröffnet neue Kommunikationskanäle und investiert in den Ausbau ihres Geschäftsstellennetzes. 2019 wurden substantielle Investitionen für die Zukunft getätigt. 7 Millionen Franken flossen in das moderne Niederlassungsnetz und weitere 8 Millionen Franken in die Digitalisierung. In Bremgarten und Oftringen wurden an bester Lage attraktive Räumlichkeiten bezogen und mit der Eröffnung einer neuen Niederlassung in Spreitenbach konnte die AKB ihr Vertriebsnetz auf 32 Geschäftsstellen erweitern.
Getrieben von den erwähnten Investitionen steigt der Geschäftsaufwand um 2,9 % auf CHF 203,6 Mio. Der Personalaufwand hat sich vor allem auch aufgrund der Verpflichtung von hoch qualifizierten Fachkräften um 3,2 % auf CHF 118,3 Mio. erhöht. Die AKB erfüllt bereits letztes Jahr die Lohngleichheit für ihre 806 Mitarbeitenden mit 708 Vollzeitstellen nach den Vorgaben des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung.
Der Sachaufwand beträgt CHF 85,3 Mio. (+ 2,5 %) und konnte dank striktem Kostenmanagement unter den Budgetwerten abgeschlossen werden. Die mit Abstand grösste Position ist die Informatik mit Kosten von CHF 37,1 Mio. «Mitarbeitende und Informatik sind der Schlüssel, um die Zukunft in einem immer digitaleren Umfeld kundenfokussiert zu gestalten», führt Dieter Widmer aus. Die Abgeltung der Staatsgarantie beträgt mit dem schweizweit höchsten Satz der Kantonalbanken von 1 % der erforderlichen Eigenmittel CHF 11,9 Mio. (+ 2,8 %).
Höherer Geschäftserfolg und hohe Rentabilität
Mit einem Geschäftserfolg von CHF 182,3 Mio. weist die AKB eine erfreuliche Steigerung des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr von CHF + 4,6 Mio. oder + 2,6 % aus.
Aufgrund der getätigten Investitionen in das digitale Netz der AKB, ist der Geschäftsaufwand im Vergleich zum Geschäftsertrag leicht stärker angestiegen. Mit einer Cost-Income-Ratio von 51,4 % liegt die Bank immer noch deutlich unter dem in der Eigentümerstrategie festgelegten Maximum von 55 %.
Die Eigenkapitalrendite beträgt 7,8 % und bewegt sich am oberen Rand der Zielbandbreite von 7-8 %. Berechnet auf Basis der regulatorisch erforderlichen Eigenmittel ergibt sich eine attraktive Rendite von 15.3 %.
Der Jahresgewinn steigt um CHF 3,3 Mio. oder 2,3 % auf den zweithöchsten Wert in der Geschichte der Aargauischen Kantonalbank (AKB).
10 % höhere Ausschüttung und hohe Eigenkapitalausstattung
Der Bankrat beantragt in Absprache mit dem Regierungsrat eine Erhöhung der Gewinnablieferung an den Kanton Aargau um 10 % oder CHF 6 Mio. auf CHF 66,0 Mio. Die Steuern an die Standortgemeinden belaufen sich auf CHF 8,1 Mio. (+ 1,5 %).
Die AKB bewirtschaftet die Risiken der wesentlichen Risikokategorien (Kreditrisiken, Markt- und Liquiditätsrisiken sowie operationelle Risiken) proaktiv und professionell. Sie leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der finanziellen Solidität und Reputation der Bank.
Zusätzlich erhöht die Bank 2019 aus eigenen Kräften die Eigenmittel um CHF 109 Mio. oder 4,8 % auf CHF 2,4 Mrd. Die für die Eigentümerstrategie massgebliche Gesamtkapitalquote beträgt 16,4 %. Die Kernkapitalquote (CET1) steigt um 0,5 Prozentpunkte auf das Rekordniveau von 17,9 %. In 10 Jahren ist diese Kennzahl um 5,4 Prozentpunkte gestiegen. Dabei wurden Eigenmittel von 942 Millionen Franken (+ 65 %) aufgebaut. Werden die im gleichen Zeitraum von der Bank getätigten Ausschüttungen hinzugerechnet, so hat die AKB für die Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Aargau einen Mehrwert von 1,84 Milliarden Franken geschaffen, zuzüglich 96 Millionen Franken Steuern zu Gunsten der Standortgemeinden.
Ausblick - AKB Impuls für die Bevölkerung
Die AKB unterstützt viele Vereine und freiwillige Organisationen im Marktgebiet und stärkt ihre unternehmerische Verantwortung mit einem neuen Projekt. Um noch stärker auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen zu können und um die soziale Entwicklung im Kanton zu fördern, werden jährlich zusätzliche Unterstützungsgelder für verschiedene gesellschaftliche und soziale Projekte gesprochen. Unter www.akb.ch/akb-impuls können Vereine und gemeinnützige Organisationen ein Gesuch um einmalige Anstossfinanzierungen stellen. Die Höhe des gesamten Unterstützungsbeitrags steht in Abhängigkeit des Geschäftserfolgs. Für das Jahr 2020 stellt die AKB den Betrag von CHF 202'020.- zur Verfügung. Die Vergabungen erfolgen durch einen mehrheitlich extern zusammengesetzten Beirat.
Nachhaltigkeit, gemessen nach den ESG-Kriterien, ist seit Jahren Teil der AKB-Unternehmenskultur. So ist die Bank seit 2013 netto klimaneutral, indem sie den CO2-Ausstoss mittels eines Projektes der Stiftung Fair Recycling kompensiert. Für das Jahr 2020 sind weitere Massnahmen geplant. So wird unter anderem der erste Green Bond emittiert, mit welchem die Ökologie im Marktgebiet zusätzlich gestärkt wird.
Die AKB erwartet für 2020 ein geringes Wirtschaftswachstum. Das Zinsniveau dürfte auf tiefem Niveau verharren und die Wettbewerbsintensität hoch halten. Die Risikosituation im für die AKB wichtigen Immobilienmarkt wird differenziert wahrgenommen, insbesondere im Bereich Renditeliegenschaften wo sich vermehrt nicht regulierte Marktteilnehmer bewegen.
Die AKB erwartet für ihr Geschäftsjahr 2020 einen Jahresgewinn in der Höhe von rund 150 Millionen Franken. Die Bank ist sehr zuversichtlich, die im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie festgelegten Ziele zu erreichen und ihre führende Marktstellung weiter ausbauen zu können.